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Regale im Stasi-Unterlagen-Archiv Berlin

Das Stasi-Unterlagen-Archiv in Zahlen

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Übersicht

Seit Beginn der Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs Ende 1990 sind bislang 7.479.111 (Stand: 31.12.2023) Ersuchen und Anträge eingegangen, darunter 3.439.972 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern. Im Jahr 2023 haben 30.696 Bürgerinnen und Bürger einen Antrag zur Akteneinsicht gestellt. Im Archiv stehen über 111 Kilometer Schriftgut für die Recherche zur Verfügung. Davon sind 51 Kilometer bereits von der Stasi archiviert worden und sind personenbezogen zugänglich. Weitere 60 Kilometer wurden 1990 unsortiert in den Büros der Stasi gefunden und sind seither zu derzeit 94 Prozent erschlossen. Beim Stasi-Unterlagen-Archiv arbeiten 1.242 (Stand: 1.1.2022) Beschäftige an 15 Standorten.

Antragszahlen

Bürgeranträge

Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Bürgeranträge gesamt 48.634 48.855 45.309 56.526 37.407 30.603 29.064 30.969
davon Erstanträge 27.348 28.454 26.875 35.554 23.686 20.742 19.571 20.999

Eingänge nach Standorten des Stasi-Unterlagen-Archivs

Ca. 75 Prozent der Bürgeranträge (Erstanträge zur Akteneinsicht, Decknamenentschlüsselung, Kopien sowie Wiederholungsanträge) gingen zwischen 1990 und 2023 in den 12 Außenstellen ein (2.571.339 von insgesamt 3.439.972). Es handelt sich dabei um die Standorte

Eingänge von Anträgen auf Akteneinsicht in Berlin und den Regionen (Stand 31.12.2023)
Erstanträge aus den westlichen Bundesländern (Stand 31.12.2023)

Erstanträge aus den westlichen Bundesländern

Die nebenstehende Grafik stellt die Anzahl der Erstanträge dar, die in den westlichen Bundesländern seit dem 01.01.1992 gestellt wurden. Ausgewiesen werden ausschließlich die erstmalig gestellten Anträge von Bürgerinnen und Bürgern der westlichen Länder auf Akteneinsicht und Herausgabe von Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes. Wiederholungsanträge, Anträge zur Decknamenentschlüsslung sowie Kopienanträge nach einer AES sind hier nicht dargestellt.

Erstanträge aus dem Ausland

Beim Stasi-Unterlagen-Archiv gingen bis Dezember 2023 ca. 27.300 Erstanträge auf persönliche Akteneinsicht aus insgesamt 107 Ländern ein. Die nebenstehende Grafik stellt die Eingänge von den Ländern dar, aus denen mehr als 1.000 Erstanträge eingingen. Es folgen die Länder Dänemark, Kanada, Ungarn und Belgien mit mehr als 500 Anträgen. Sogar aus Australien und Neuseeland erreichten das Stasi-Unterlagen-Archiv Anträge. Wiederholungsanträge, Decknamenentschlüsselungs- und Kopienanträge sind auch hier nicht dargestellt.

Gesamtliste der Erstanträge aus dem Ausland (PDF, 29 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)

Erstanträge aus dem Ausland: Länder, aus denen mehr als 1.000 Erstanträge eingingen (Stand: Dezember 2023)
7.479.111

Ersuchen und Anträge sind seit Beginn der Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs Ende 1990 eingegangen, darunter 3.409.276 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern.

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Anträge Forschung und Medien

Insgesamt gingen bisher 41.674 Forschungs- und Medienanträge ein. Davon kamen etwa 15 Prozent aus dem Ausland.

Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Anträge gesamt 1.299 1.323 1.342 1.429 1.230 1.082 1.056 1.106
Anträge Forschung und politische Bildung 867 951 945 1.011 899 756 745 823
Anträge Presse, Rundfunk und Film 432 372 397 418 331 326 311 283
Antragseingänge Forschung und Medien seit 1993 nach Themenkomplexen (Stand Ende 2023)

Ersuchen von öffentlichen und nichtöffentlichen Stellen

Von 1990 bis 2023 gingen bislang 3.472.335 Ersuchen von öffentlichen und nichtöffentlichen Stellen ein. Ersuchen zur Überprüfung von Personen auf eine frühere Tätigkeit für das MfS werden verschiedenen Verwendungszwecken zugeordnet.

Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Ersuchen zur Überprüfung wichtiger Funktionsträger und weitere Ersuchen gesamt 1.657 930 1.018 1.224 1.599 890 831 495
davon Parlamentarische Mandatsträger 904 495 446 523 1.214 540 487 84
davon Ordensangelegenheiten 359 256 351 323 278 264 255 358
Ersuchen zur Überprüfung öffentlicher Dienst 227 167 167 193 172 158 101 95
Ersuchen zu Sicherheits-/ Zuverlässigkeits-Überprüfungen 6.849 6.543 6.037 5.761 5.645 5.219 4.074 3.358
Ersuchen Rentenangelegenheiten 2.355 2.283 2.765 3.012 2.421 4.023 2.568 2.096
Ersuchen gesamt 11.088 9.923 9.987 10.190 9.837 10.290 7.574 6.044

Ersuchen Rehabilitierung, Wiedergutmachung, Strafverfolgung

Ersuchen zur Rehabilitierung und materiellen Entschädigung von Bürgern, die durch das DDR-System Unrecht erlitten haben sowie zur Wiedergutmachung werden von den regional zuständigen Ämtern eingereicht. Von 1990 bis 2023 gingen bislang insgesamt 525.130 Ersuchen zur Rehabilitierung, Wiedergutmachung und Strafverfolgung beim Stasi-Unterlagen-Archiv ein.

Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Anträge gesamt 3.150 2.746 2.635 2.387 4.840 3.033 2.242 2.436
Ersuchen zur Rehabilitierung 773 658 598 528 752 569 394 424
Ersuchen zur Wiedergutmachung 2.194 1.934 1.763 1.687 3.941 2.047 1.617 1.816
davon Ersuchen zur Opferrente 793 669 569 650 2.569 902 811 992
Ersuchen zur Strafverfolgung 183 154 274 172 147 417 231 196

Antragserledigungen

Von den bislang rund 3,4 Millionen eingegangenen Bürgeranträgen sind zum Stand 31.12.2023  ca. 17.700 Anträge unerledigt. Prioritär zu bearbeitende Anträge sowie Anträge, bei denen keine oder nur Karteikartenerfassungen festgestellt werden, werden in der Regel innerhalb von drei bis neun Monaten erledigt. Dies sind etwa 61 % aller Erst- und Wiederholungsanträge. Wenn Unterlagen gefunden werden, führt vor allem die im Verhältnis zum zurückgehenden Mitarbeiterbestand immer noch sehr hohe Nachfrage nach persönlicher Akteneinsicht zu längeren Wartezeiten.

Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Erledigungen gesamt 78.061 75.370 68.969 63.971 59.696 44.815 48.060 48.732
davon Erledigungen Bürgeranträge 61.899 61.203 55.901 51.140 44.362 30.492 34.360 37.648
111

Kilometer Stasi-Akten lagern im Stasi-Unterlagen-Archiv. Davon sind ca. 43 km Material aus dem Ministeriumsstandort Berlin und ca. 68 km Material aus den Bezirksverwaltungen der Stasi überliefert.

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Archivbestände

Das Stasi-Unterlagen-Archiv ist derzeit auf 13 Standorte verteilt. In der Summe finden sich dort mehr als 111 Kilometer Stasi-Akten. Davon sind ca. 44 Kilometer Material aus dem Ministeriumsstandort Berlin und ca. 68 Kilometer Material aus den Bezirksverwaltungen (BV) der Staatssicherheit überliefert.

Detailbeschreibung Schriftgut

Etwa 51 Kilometer Schriftgut stammen aus der Archivabteilung XII des MfS, wurde also schon von der Stasi archiviert. Davon:

  • ca. 20 Kilometer aus der Ministeriumszentrale in Berlin und
  • ca. 31 Kilometer aus den Bezirksverwaltungen des MfS.

Diese Unterlagen sind personenbezogen zugänglich; eine darüber hinausgehende thematische Erschließung ist für etwa sechs Prozent dieser Unterlagen erfolgt (knapp 3,2 Kilometer).

Mehr als 61 Kilometer Schriftgut waren bis Anfang 1990 noch durch die MfS-Diensteinheiten in Bearbeitung und wurde in den Büros der Stasi gefunden. Davon:

  • über 24 Kilometer aus der Ministeriumszentrale in Berlin und
  • 37 Kilometer aus den Bezirksverwaltungen des MfS.

Diese Unterlagen sind derzeit zu 94 Prozent erschlossen; insgesamt sind damit noch etwas über 3,4 Kilometer an Unterlagen archivisch zu bearbeiten.

Besonderer Teil dieser Unterlagen sind ca. 12 Kilometer MfS-Karteikarten (rund 41 Millionen Stück). Sie stammen aus ca. 5.700 aufgefundenen Einzelkarteien aller Stasi-Diensteinheiten, davon sind:

  • 18 Millionen Karten in Berlin und
  • etwa 23 Millionen Karten in den Außenstellen des Stasi-Unterlagen-Archivs .

Die Stasi hat ihre Unterlagen auch auf Sicherungs- und Arbeitsfilme kopiert. Umgerechnet auf Papier sind dies insgesamt zusätzlich rund 47 Kilometer verfilmtes Schriftgut. Dies sind Kopien vorhandener, teilweise von der Stasi vernichteter Unterlagen.

Des Weiteren sind rund 16.000 Behältnisse (zumeist Säcke) mit von der Stasi per Hand zerrissenem Schriftgut überliefert. Aus ca. 500 der Papiersäcke wurden mittlerweile über 1,67 Millionen Blätter bzw. Karteikarten manuell und virtuell rekonstruiert.

Audiovisuelle Materialien

Das MfS hat auch zahlreiche audio-visuelle Materialien hinterlassen. Im Detail sind das:

  • Ca. 1,96 Millionen Fotodokumente, die vielfach ohne Kontext gefunden wurden, davon sind mittlerweile über 1,5 Millionen Stück verzeichnet. Ergänzt werden sie durch viele Fotos, die sich in den Akten befinden.
  • 2.886 Filme und Videos, die zu 100 % erschlossen sind. Mit der Digitalisierung aus Bestandsschutzgründen wurde begonnen.
  • Ca. 22.850 Tondokumente, von denen sind bislang rund 20.700 erschlossen. Auch diese Sammlung wird aus Bestandsschutzgründen digitalisiert.
  • 106 MfS-Datenprojekte, deren Grad der Aufbereitung sehr unterschiedlich ist.

Digitalisierte Materialien

Bestandsschutz

Eine zentrale Aufgabe des Stasi-Unterlagen-Archivs ist es, die Unterlagen zu erhalten. Dafür wurde die Digitalisierung, vor allem der audiovisuellen Materialien zum Zwecke des Bestandsschutzes weiter fortgesetzt. Annähernd 188.000 Fotos, gut 815 Filme und Videos sowie fast 14.000 Tondokumente liegen bislang digital vor. (Stand 31.12.2021).

Hinzukommen etwa 6 Millionen digital vorliegende Seiten aus der Schriftgutüberlieferung.

Findmittel

Seit 2014 werden die Findmittel des Stasi-Unterlagen-Archivs in Online-Rechercheplattformen veröffentlicht und sind bei invenio und im Archivportal Europa nutzbar. Bisher sind dort zu finden:

  • über 184.000 Erschließungsangaben
    darin enthalten: rund 66.000 digitalisierte Aktenseiten und 220 digitalisierte Tondokumente (insgesamt ca. 17.400 Minuten Spielzeit) (Stand 31.12.2021).

Stasi-Mediathek

Seit 2015 stellt das Stasi-Unterlagen-Archiv digitalisierte Unterlagen auch im eigenen Online-Portal www.stasi-mediathek.de zur Verfügung. Die inhaltlich aufbereiteten und redaktionell ausgewählten Unterlagen umfassen Inhalte aus allen Jahren des Wirkens der Stasi. Sie sind komplett textlich erfasst und ermöglichen so eine semantische Suche über alle digitalen Unterlagen der Stasi-Mediathek hinweg.

Aktuell sind dort zu finden:

  • 1.130 Dokumente mit etwa 9.000 Seiten
  • 148 Bilderserien mit 758 Einzelbildern
  • 38 Audio-Dateien (ca. 26 Stunden Spielzeit)
  • 48 Video-Filme (ca. 24 Stunden Spielzeit)

(Stand 24.06.2021)

Personal

Ende 2021 waren beim Stasi-Unterlagen-Archiv 1.242 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand 1.1.2022) an 15 Standorten beschäftigt – an zwei Standorten in Berlin und in den dreizehn Außenstellen in den neuen Bundesländern. 720 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Berlin, 522 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Außenstellen. Den Höchststand an Personal erreichte das Stasi-Unterlagen-Archiv 1994 mit 3.076 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Personalentwicklung der letzten Jahre
Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Mitarbeiter 1.605 1.604 1.571 1.553 1.522 1.440 1.354 1.313 1.242