Geschichten aus den Stasi-Unterlagen

[In den Grenzsicherugsanlagen wurden Kfz-Sperrgraben und Grenzzaun fotografiert. Da das Schlupftor im unteren Drittel des Grenzzauns nicht zu erkennen ist, wurde es mit Bleistift extra eingezeichnet, die beiden umgebenden Zaunpfeiler wurden mit rotem Filzstift nachgemalt., Quelle:
BStU, MfS, HA VIII, Nr. 4704, Bl. 130

Unsichtbare Löcher in der Mauer

Über Schlupflöcher im Eisernen Vorhang schmuggelte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unbemerkt Dokumente, Agenten und Sonderkommandos zwischen Ost und West hin und her. Der Geheimpolizei stand dafür ein ausgeklügeltes System an "Grenzschleusen" zur Verfügung, die sich gut versteckt in dichten Wäldern und an abgelegenen Orten befanden. In den überlieferten Unterlagen sind sie sehr detailreich beschreiben.

Demonstrierende 1989 am Palast der Republik, Quelle:
BStU, HA XX, Fo, Nr. 1021, Bild 14

Die Stasi im Jahr 1989

1989 gelang es einer friedlichen Bürgerbewegung, einen stark bewaffneten Sicherheitsapparat zu entmachten. Eine Chronologie der revolutionären Krise aus Sicht der Staatssicherheit.

Quelle:
BStU, MfS, ZAIG, Fo, Nr. 587, Bild 163

Der Mauerbau in den Unterlagen der Staatssicherheit

Um die Massenflucht aus der DDR zu stoppen, errichtete das SED-Regime am 13. August 1961 die Berliner Mauer. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Staatssicherheit.

Demonstranten werfen Steine auf sowjetische Panzer., Quelle:
Bundesbildstelle, B 145 Bild-00203064

Volksaufstand des 17. Juni 1953

Im Juni 1953 entzündete sich der gärende Unmut der DDR-Bürgerinnen und -Bürger an Normerhöhungen in den Betrieben und Baustellen. Aus spontanen Streiks entwickelte sich ein Aufstand, der das ganze Land erfasste.

Beschlagnahmtes Transparent von der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration 1988, Quelle:
BStU , MfS , HA IX , Fo , Nr. 1375, Bild 8

Aktion "Störenfried"

Am 17. Januar 1988 entrollten Demonstrierende bei der alljährlichen "Kampfdemonstration" der SED nicht genehmigte Transparente. Die Stasi fürchtete eine Verbindung zwischen Bürgerrechtlern und Ausreisewilligen.

Die Aufnahme zeigt einen auf dem Fußboden liegenden, geöffneten roten Koffer. Darin befinden sich mehrere Akten. Zwei davon sind obenauf drapiert Die Aufschriften lauten: "Haft / Ausländer / 2 Handakten des Oberreichsanwaltes in der Strafsache gegen [unleserlich]", "Sonderband 4 / Akten des Oberreichsanwaltes in der Strafsache gegen / Baum u.a. Verteidiger [Auslassung] / Honecker, Erich, Dachdecker / wegen Vorber. z. Hochverrat / Untersuchungsrichter [Auslassung] / Bearbeiter [Auslassung] / Berichterstatter [Auslassung] / Angefangen [Auslassung] / Eingestellt [Auslassung] Blatt [Auslassung] / Weggelegt [Auslassung] Blatt [Auslassung] / Von der Vernichtung sind ausgeschlossen Blatt [Auslassung] / Beistücke Blatt [Auslassung] / Aktenzeichen 17 J 28 / 36. / 2 H. 24.37" Neben dem Koffer liegt ein schwarzes Schild mit einer aufgedruckten weißen "3", die offenbar zur Identifizierung des Objektes dient. Das Bild wurde in einem Büro in der sogenannten Ministeretage der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg aufgenommen. Die Räumlichkeiten wurden von Erich Mielke benutzt., Quelle:
BStU, MfS, HA IX, Fo, Nr. 610, Bild 68

Chefsache: Mielkes "Roter Koffer"

Im Dezember 1989 durchsuchte die Militärstaatsanwaltschaft die ehemaligen Diensträume von Stasi-Chef Erich Mielke. Sie sollte persönliche Gegenstände und Unterlagen des einstigen Ministers sicherstellen. Dabei wurde auch ein roter Koffer gefunden. Um seinen überraschenden Inhalt ranken sich bis heute Legenden.