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Pressemitteilung

Dokumentenheft zur Ausbürgerung von Wolf Biermann

Vorstellung in der Gedenkstätte Hohenschönhausen zur Diskussion "Wegen Biermann ins Gefängnis" am 23.9. 2016

Dokumentenheft zur Ausbürgerung von Wolf Biermann

Vorstellung in der Gedenkstätte Hohenschönhausen zur Diskussion "Wegen Biermann ins Gefängnis" am 23.9. 2016

Am 16. November 1976 verkündete die SED, dass der Liedermacher Wolf Biermann ausgebürgert sei. Von einem Konzertaufenthalt in der Bundesrepublik sollte er nicht mehr in die DDR zurückkehren dürfen. Zum 40. Jahrestag dieses Ereignisses bietet ein Dokumentenheft aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv Einblicke in die Aktion aus Sicht der Staatssicherheit. Es wird klar, dass die SED schon sehr lange den Plan hegte, den unliebsamen Künstler aus der DDR zu werfen. Mindestens seit 1973 hatte die Stasi auch eine konkrete Umsetzung dazu vorgelegt.

In seinem Vorwort zum Heft reflektiert Wolf Biermann seine eigene Akteneinsicht. "Beim ersten naiven Blick … war ich doch verblüfft und sogar schockiert: Dermaßen komplexe und raffinierte "Zersetzungsmaßnahmen" überstiegen meine Phantasie!" Und doch kommt er durch das Aktenlesen auch zu einer positiven Einsicht: "Sie brauchten diesen Gedankenpolizeiapparat und die Gefängnisse zum Machterhalt, weil zu viele freie Gedanken in den gebeugten Köpfen des unfreien Volkers herumschwirrten. Die Akten sind ein ermutigendes Dokument für die Renitenz der Unterdrückten."

Das neue Dokumentenheft wird am Freitag, 23. September, ab 18.00 Uhr bei der Veranstaltung "Wegen Biermann ins Gefängnis" in der Gedenkstätte Hohenschönhausen vom Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn bei einer Podiumsdiskussion vorgestellt. Weiter erinnern sich an die Zeit: Lilo Fuchs, Christian "Kuno" Kunert, Siegfried Reiprich und Hannes Schwenger. Im Anschluss gibt es ein Open-Air-Konzert von "Renft" im Ex-Stasi-Gefängnis.

Das Heft ist über die Webseite des BStU kostenlos erhältlich. Die Unterlagen sind auch in der Stasi-Mediathek zu lesen.

Literaturhinweis:
"Staatsbürgerliche Pflichten grob verletzt" Der Rauswurf des Liedermachers Wolf Biermann 1976 aus der DDR
Dokumentenheft-Reihe des BStU. 112 Seiten, 2016.
Publikationsseite

Parallel zum Heft sind die Dokumente und mehr auch in der Stasi-Mediathek zu finden: Der Rauswurf Biermanns

Dagmar Hovestädt, Pressesprecherin

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de