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Pressemitteilung

"Feind ist, wer anders denkt"

Wanderausstellung über die Staatssicherheit der DDR in Hameln

Die Wanderausstellung "Feind ist, wer anders denkt" erreicht in Hameln ihre 40. Station. Die Ausstellung dokumentiert Entstehung, Aufgaben und Methoden des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Sie erläutert, wie das MfS durch Überwachung, Bespitzelung und Unterdrückung die Macht der Staatspartei SED sicherte. Im Vordergrund steht dabei das Schicksal der Menschen, die ins Visier der Staatssicherheit gerieten – in Ost und West. Dabei zeigen zwei Regionaltafeln auch Fälle mit Bezug zum Raum Hameln.

Erweitert ist die Wanderausstellung in diesem Jahr um zwei Module zum 17. Juni 1953 in der DDR. Regionale Beispiele mit Fotos und originalen Tonsequenzen verdeutlichen die Bandbreite der ostdeutschen Protestaktionen gegen das SED-Regime. Sie zeigen auch, wie die Stasi auf die Aufstandsbewegung reagierte.

Eröffnung:

  • 22. August 2013, 11.00 Uhr
    Karl-Heinz Brandt, stellvertretender Landrat Landkreis Hameln-Pyrmont
    Gisela Grimme, Schulleiterin Elisabeth-Selbert Schule
    Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

Gespräch:

  • mit Schülerinnen und Schülern der Elisabeth-Selbert-Schule

Ort:

  • Elisabeth-Selbert-Schule
    Münsterkirchhof 6, 31785 Hameln

Öffnungszeiten:

  • 22. August - 12. September 2013
    montags bis donnerstags 09.00 bis 17.00 Uhr
    freitags 09.00 bis 13.00 Uhr
    Nummer 019 vom 15.08.2013

Begleitprogramm:

  • 28. August 2013, 19.00 Uhr
    "Entschlüsselte Macht." Das Wirken der Stasi in Ost und West (mit Informationen zur Region)
    Uta Leichsenring, Stasi-Unterlagen-Behörde

Ort:

  • Elisabeth-Selbert-Schule
    Münsterkirchhof 6, 31785 Hameln

Der Eintritt ist frei.

Dagmar Hovestädt, Pressesprecherin BStU

Hintergrund: Antragszahlen zum Raum Hameln

Zahlen zur Akteneinsicht bei der Stasi-Unterlagen-Behörde
(1991 bis Juli 2013)

Anträge gesamt aus Hameln: 466

  • darunter persönliche Akteneinsicht/Kopienherausgabe: 410

Anträge gesamt aus Niedersachsen: 60.659

  • darunter persönliche Akteneinsicht/Kopienherausgabe: 53.914

Die Ausstellung zeigt auf zwei Tafeln auch Informationen aus den Stasi-Unterlagen mit regionalen Bezügen. So fotografierte 1971 ein inoffizieller Mitarbeiter (IM) mit dem Decknamen "Rothe" die Stadt ausführlich. Insgesamt 75 Fotografien von zum Beispiel dem Bahnhof oder der Autobahn deuten auf ein Auskundschaften der Infrastruktur der Stadt hin.

Bereits in den 1950er Jahren bot ein Hamelner freiwillig seine Dienste der Staatssicherheit an. Als inoffizieller Mitarbeiter "Eilig" lieferte der Mann bis 1957 Informationen über seine Arbeitsstelle, die Royal Airforce Station in Butzweilerhof, sowie über andere Kasernen. Dann wurde er vermutlich überführt, da seine Ehefrau in den überlieferten Dokumenten die Stasi um materielle Unterstützung bat, da ihr Mann in Haft säße.

Auch die nicht weit entfernt liegende Zentrale Erfassungsstelle für Unrechtstaten und Menschenrechtsverletzungen in Salzgitter geriet ins Visier der Geheimpolizei der DDR. Ein Mitarbeiter der Erfassungsstelle hatte einem Bekannten, der IM war, von seiner Arbeit erzählt und wurde während eines Berlin-Besuches 1989 lückenlos beobachtet.

Weitere Informationen zur Westarbeit auch unter www.bstu.de.

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de