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Pressemitteilung

Geheimberichte an die SED-Spitze bis zum Mauerfall.

Auswahl-Edition "Herbst '89 im Blick der Stasi"

Die entscheidenden Wochen der Friedlichen Revolution 1989 bis zum Mauerfall werden in einer neuen Auswahl-Edition der BStU-Reihe "DDR im Blick der Stasi. Die geheimen Berichte an die SED-Führung" nachgezeichnet. "[Der Parteiführung] wird die Fähigkeit und auch der ehrliche Wille zur Durchsetzung von Reformen und Veränderungen generell abgesprochen." Mit diesem vernichtenden Zitat aus den geheimen Berichten der Stasi an die SED-Führung über die Stimmung in der Bevölkerung beginnt BStU-Forscherin Prof. Dr. Daniela Münkel die Auswahl-Edition der Forschungsabteilung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU).

Der Band "Herbst ´89 im Blick der Stasi" zeichnet ein eindrucksvolles Bild der sich überschlagendenden Ereignisse anhand der Berichte der Zentralen Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der. Es wird deutlich, dass das MfS sehr genau über die Vorgänge im Land informiert war, über die Oppositionsbewegung, die Ausreisewelle, die Kritikpunkte der Bevölkerung am SED-Regime und am Führungspersonal sowie über Versorgungslücken und Wirtschaftsprobleme.

Im September 1989 heißt s in den Berichten etwa, dass "Aktivitäten feindlicher, oppositioneller Kräfte bekannt (wurden), sogenannte Sammlungsbewegungen und Vereinigungen … zu bilden, … und eine organisierte innere Opposition zu formieren". Das MfS befürwortet als Reaktion eine Doppelstrategie: Fortführung und Erweiterung der bereits lange praktizierten "Zersetzungstaktik" gegenüber Oppositionsgruppen und politische Zugeständnisse zur Entschärfung der Lage. Am Ende kann die Stasi den Ereignissen nur hinterherlaufen.

Buchinformation
Daniela Münkel (Hrsg.): Herbst ’89 im Blick der Stasi. Die geheimen
Berichte an die SED-Führung, Auswahledition, 192 Seiten, 16 Fotos
und Faksimiles, BStU-Eigenverlag, ISBN 978-3-942130-83-7

Kostenlos bestellbar über www.bstu.bund.de/ddr-im-blick-der-stasi
Rezensionsexemplare sind über die Pressestelle erhältlich.

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

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Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de