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Pressemitteilung

Rock und Revolution

Podiumsdiskussion und Film zu DDR-Subkultur, einem vermeintlichen Rolling Stones Konzert und der Stasi

Wie verträgt sich der Drang junger Leute, sich in eigenen Subkulturen gegen die Erwachsenenwelt zu behaupten mit dem Anspruch eines sozialistischen Staates, gerade die Jugend zu staatstreuen Dienern zu erziehen? Und welche Sprengkraft hatte diese Dynamik langfristig gesehen für die DDR-Gesellschaft und die Vorboten der Friedlichen Revolution? Dieser Frage geht die Veranstaltung Rock und Revolution nach. Anlass ist der 45. Jahrestag eines vermeintlichen Rolling Stones Konzertes auf dem Dach des Springer-Hochhauses in West-Berlin.

Das Gerücht dieses Auftritts ausgerechnet am 7. Oktober 1969, dem 20. Jahrestag der DDR-Gründung, rief die Staatsmacht auf den Plan. Weil hunderte junger Rockfans sich auf der Ostseite der Mauer versammelten, sorgten Polizei und Stasi dafür, dass viele von ihnen verhaftet und verurteilt wurden. In den 70er und 80er Jahren schwankte die DDR-Staatsführung zwischen Akzeptanz und Ablehnung unangepasster Jugendkulturen wie der Punkszene oder Springsteen-Fans. Die Stasi hatte die Musikszene im Blick, versuchte zu steuern, sorgte für Zensur, Spitzel und Verhaftungen.

Datum:

  • 27.09.2014, 18.30 Uhr Diskussionsprogramm
    20.30 Uhr Film flüstern & schreien. Ein Rockreport

Ort:

  • Ehemalige Stasi-Zentrale, "Haus 22"
    Ruschestr. 103, 10365 Berlin-Lichtenberg

Programm

Einführung

  • Erik Kirschbaum, Journalist und Autor Impuls-Vortrag It’s only Rock ‘n’ Roll? Wofür steht der 7. Oktober 1969? Der Historiker Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk (BStU) über Musik, Jugendprotest und Widerstand in der DDR.

Zeitzeugengespräch

  • Gefängnis statt Rolling Stones. Die Zeitzeugen Eckart Mann, Günter Kalies und Udo Gebhardt berichten über die Ereignisse vom Oktober 1969.

Podiumsdiskussion

  • Musik und Widerstand in der DDR - Über die Verfolgung von Subkultur in der SED-Diktatur und die Bedeutung von "unerwünschter" Musik für Jugendliche diskutieren: Prof. Dr. Bernd Lindner, Kulturhistoriker und Kultursoziologe Erik Kirschbaum, Journalist und Autor Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk BStU, Michael Boehlke, Zeitzeuge und Gründer des Archivs zur Punkkultur in der DDR, Moderation: Dagmar Hovestädt, BStU

Filmvorführung

  • 20.30 Uhr: flüstern & schreien. Ein Rockreport DEFA-Dokumentarfilm (120 min.) des Regisseurs Dieter Schumann von 1988 mit Einblicken in die Untergrund-Musikszene der DDR

Der Eintritt ist frei.

Dagmar Hovestädt, Pressesprecherin

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de