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Pressemitteilung

"Udo Lindenberg, ein Konzert in Ost-Berlin und die Stasiakten"

Pressegespräch zum Auftritt vor 30 Jahren im Palast der Republik

Am 25. Oktober 1983 kam es in Ost-Berlin zu einem Auftritt im Palast der Republik, der sechs Monate zuvor noch undenkbar gewesen wäre: Udo Lindenberg, der Rocker aus dem Westen mit Auftrittswunsch im Osten, durfte tatsächlich in Ost-Berlin singen.

Zu diesem Jahrestag erinnern der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU) Roland Jahn, der Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen Hubertus Knabe und Zeitzeugen, die im Oktober 1983 vor dem Palast festgenommen wurden, an das Ereignis vor 30 Jahren. Mit einer kleinen Publikation von Stasi-Unterlagen rund um den Auftritt von Lindenberg ("Udo rockt für den Frieden. Das Konzert von 1983 in den Stasi-Akten") ergänzt der BStU die Erinnerung an den denkwürdigen Auftritt. Die Gedenkstätte Hohenschönhausen und Stage Entertainment wollen zudem ehemalige politische Häftlinge in das Musical "Hinterm Horizont" einladen.

Datum:

  • Donnerstag 24. Oktober 2013, 12.00 Uhr

Ort:

  • Stage Theater am Potsdamer Platz
    Foyer des Theaters / Udo-Lounge
    Marlene-Dietrich-Platz 1, 10785 Berlin

Zum Hintergrund

In seinem Lied "Sonderzug nach Pankow" hatte Lindenberg im Februar 1983 den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker mit "Honni" tituliert und ihn aufgefordert, nicht so ein "sturer Schrat" zu sein und ihn endlich im Arbeiter- und Bauernstaat singen zu lassen. Der mit so viel Ironie Bedachte ließ das Lied erbost verbieten. Wer es im Osten öffentlich spielte, riskierte Haft. Die Stasi stellte in einer "rechtlichen Einschätzung" fest, der Text sei geeignet, das "gesellschaftliche Ansehen des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR… herabzusetzen". Lindenbergs "gesamtes Verhalten und Auftreten" sei "dekadent". Und dennoch: Im Oktober desselben Jahres stand Lindenberg auf der Bühne in Ost-Berlin.

Die wahren Begebenheiten um Lindenbergs Auftritt in Ost-Berlin sind die Grundlage für das Musical "Hinterm Horizont", das seit nunmehr fast drei Jahren und mit über 1.000 Vorstellungen die Geschichte der deutsch-deutschen Teilung einem internationalen Publikum nahebringt.

Anmeldungen für das Pressegespräch bitte über:

melanie.fiebranz@stage-entertainment.de oder 030 - 25929 150.

Informationen und Stasi-Dokumente zum Auftritt auch unter:

www.bstu.bund.de/lindenberg

Dagmar Hovestädt, Pressesprecherin BStU

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de