Praktische Hinweise
Wer ist nun mein Ansprechpartner?
Die Beschäftigten im "Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv" bleiben an den bekannten Orten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Anliegen von Antragstellenden, Forschung, Medien sowie von Besucherinnen und Besuchern. Direkte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner finden Sie über www.stasi-unterlagen-archiv.de zum Beispiel unter Akteneinsicht, Bürgerberatung, Archiv und Presse/Medien.
Werden zuvor gestellte Anfragen und Anträge weiter bearbeitet?
Ja. Durch die Transformation ergibt sich keine Veränderung für die laufende Antragsbearbeitung.
Werden Mails weitergeleitet? Bleiben die Telefonnummern?
Ja. Mails an @bstu.bund.de-Adressen werden in der Übergangsphase weitergeleitet, sodass bei Rückantwort die neue Endung @bundesarchiv.de automatisch auftaucht. Bitte nutzen Sie ab sofort die neue Endung @bundesarchiv.de, da die alten Mail-Adressen demnächst abgestellt werden. Die telefonische Erreichbarkeit bleibt unverändert.
Gelten BStU-Signaturen bei Dokumenten- und Bildnachweisen o.ä. weiter?
Ja. Die bislang genutzten Signaturen von Stasi-Unterlagen werden, sofern sie veröffentlicht sind, weiter Gültigkeit behalten. Ab dem 17. Juni 2021 verändern sich die Quellenangaben der Stasi-Unterlagen allerdings auf: BArch, MfS, … Damit erhalten gleiche Dokumente in der Literatur gegebenenfalls unterschiedliche Signaturen. Dies lässt dann erkennen, ob man das Dokument vor 2021 oder danach gelesen hat. Bei aktuellen Fotos ist die jeweilige Urheberschaft zum Zeitpunkt der Aufnahme maßgeblich.
Die Vermittlung des Wirkens der Stasi durch Forschung und die Online-Präsenzen, die Dauer-Ausstellung "Einblick ins Geheime", die Bildungsarbeit am historischen Ort und die Veranstaltungen und Archivführungen auf dem Campus und in den Außenstellen bleiben weiter Aufgabe des Stasi-Unterlagen-Archivs, das damit auch den besonderen Charakter des Archivs vermittelt.
Oft gestellte Fragen zur Zukunft
Wo steht der Transformationsprozess?
Der Deutsche Bundestag hat am 19. November 2020 abschließend die notwendigen Gesetzesänderungen zur Transformation beschlossen. Sie sind am 17. Juni 2021 in Kraft getreten: Das Stasi-Unterlagen-Archiv ist Teil des Bundesarchivs.
Wird sich der Zugang zu den Akten verändern?
Nein. Das Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) bleibt die rechtliche Basis des Aktenzugangs. Im Bundesarchivgesetz wird auf das StUG verwiesen. Hier zu finden: www.stasi-unterlagen-archiv.de/ueber-uns/rechtsgrundlagen/
Ziehen die Akten ins Bundesarchiv nach Koblenz?
Nein. Die Akten bleiben dort, wo sie sind: in Berlin am historischen Ort des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit sowie in den fünf östlichen Bundesländern.
Was wurde aus dem Amt des Bundesbeauftragten?
Das Amt des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen wurde weiterentwickelt zum Amt der Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur, angesiedelt beim Deutschen Bundestag. Die erste Beauftragte Evelyn Zupke nahm am 17. Juni 2021 ihr Amt auf. Zentrale Aufgabe ist es, als Ombudsperson für die Anliegen der Opfer der SED-Diktatur in der DDR und der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland in Politik und Öffentlichkeit zu wirken und zur Würdigung der Opfer des Kommunismus in Deutschland beizutragen.
Was geschieht mit den Außenstellen?
Die Standorte in den östlichen Bundesländern werden weiterentwickelt. In Erfurt, Frankfurt (Oder), Halle, Leipzig und Rostock werden die Akten des jeweiligen Bundeslandes im Laufe der kommenden Jahre gebündelt. Hier wird es perspektivisch jeweils einen modernisierten oder neuen Archivbau geben. An den Standorten, die nach der Umsetzung der organisatorischen Veränderung keine Akten mehr haben, also in Chemnitz, Dresden, Gera, Magdeburg, Neubrandenburg, Schwerin und Suhl, werden Information, Beratung und Akteneinsicht weiterhin möglich sein. Hinzu kommt eine Außenstelle in Cottbus. Im Gesetz ist erstmals festgelegt, dass Stasi-Unterlagen an regionalen Standorten verwahrt werden. Diese Umorganisation wird etliche Jahre in Anspruch nehmen. Die Archivstandorte und Außenstellen sind in die regionale Gedenkstättenlandschaft einzubinden.
Wie geht es auf dem Stasi-Gelände in Berlin-Lichtenberg weiter?
Am Standort des Stasi-Unterlagen-Archivs in Berlin-Lichtenberg soll ein Archivzentrum aufgebaut werden. Es hat geplant vier Komponenten:
1. ein Kompetenzzentrum zum Bestandserhalt (Restaurierung und Digitalisierung),
2. ein Rechenzentrum zur Speicherung der digitalisierten Unterlagen,
3. Magazinräume für alle vom Bund verwalteten Akten zur DDR: die Stasi-Unterlagen sowie Unterlagen der zentralen DDR-Behörden und der Stiftung Parteien und Massenorganisationen in der DDR (SAPMO),
4. ein Nutzerbereich mit Lesesaal, darin integriert die Spezialbibliotheken des Stasi-Unterlagen-Archivs und der SAPMO
Das Archivzentrum ist ein Eckpfeiler für die Weiterentwicklung des historischen Geländes "Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie", einem Ort deutscher Diktatur- und Demokratiegeschichte mit Bildungs- und Informationsangeboten verschiedener Akteure. Dazu gehören zivilgesellschaftliche Partner wie ASTAK e. V., der seit das Stasimuseum am Ort betreibt, die Robert-Havemann-Gesellschaft mit ihrer Open-Air-Dauerausstellung "Revolution und Mauerfall" und dem Archiv der DDR-Opposition, Opferverbände und weitere Initiativen.
Das Land Berlin unterstützt die Entwicklung mit dem Beschluss des Abgeordnetenhauses von 2018, den "Campus für Demokratie in Lichtenberg auf den Weg bringen". Gemeinsam mit den zivilgesellschaftlichen Partnern wird auch das Stasi-Unterlagen-Archiv seinen Anteil an der Entwicklung des Geländes beitragen, in der Profilierung des Archivs als Lernort.
Welche Vorteile hat eine Umsetzung des Zukunftskonzepts für die Nutzerinnen und Nutzer?
Die Akten werden erhalten und durch Investitionen mit verbesserter Digitalisierung einfacher zur Verfügung gestellt werden können. Arbeits- und Serviceleistung, insbesondere bei der Aktenerschließung, der archivgerechten Lagerung und Digitalisierung werden weiter verbessert. Als Teil des Bundesarchivs werden die Stasi-Unterlagen noch stärker als bisher eingebunden in die Strukturen zur Bewahrung des nationalen Schriftgutes. Damit können wissenschaftliche und sonstige Nutzerinnen und Nutzer sich einfacher mit der Dokumentation zur SED-Diktatur auseinandersetzen. Zusätzlich können Stasi-Unterlagen perspektivisch auch an den Standorten des Bundesarchivs in Koblenz, Bayreuth, Ludwigsburg oder Freiburg eingesehen werden.
Wie geht es mit der Forschung im Stasi-Unterlagen-Archiv weiter?
Um die Recherche-Möglichkeiten für Forschung, Bildung und Medien zu verbessern und den steigenden Ansprüchen einer sich verändernden Wissenschaftslandschaft gerecht zu werden, wird die Forschung beim Stasi-Unterlagen-Archiv in Richtung einer quellenkundlichen Forschung weiterentwickelt. Sie basiert auf den drei Säulen Grundlagenforschung, Überlieferungsforschung und Editionen. Beratung und Antragstellung werden erweitert durch ein verbessertes, gleichzeitiges Recherchieren in den Beständen des MfSMinisterium für Staatssicherheit
Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische...
und anderer DDR-Institutionen. Konzept der quellenkundlichen Forschung (PDF, 61 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Gibt es auch weiterhin Überprüfungen?
Ja. Das Stasi-Unterlagen-Gesetz liefert dafür wie bisher die Grundlage. Überprüfungen sind mit der 9. Novelle des Stasi-Unterlagen-Archivs, beschlossen am 26.9.2019 im Deutschen Bundestag, bis 2030 möglich.
Wird es weniger Personal geben?
Der Personalbestand des Stasi-Unterlagen-Archivs wird in das Bundesarchiv integriert. Arbeitsverträge und Dienstverhältnisse gehen auf das Bundesarchiv ist Rechtsnachfolger des BStU über. Es werden keine Kündigungen aus Anlass der Transformation erfolgen. Versetzungen von Mitarbeitenden zu anderen Behörden der unmittelbaren Bundesverwaltung sind anlässlich der Transformation nicht vorgesehen. Gemeinsames Ziel von BStU und Bundesarchiv ist, Ortswechsel für ihre Belegschaft zu vermeiden.