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FDGB-Kreisvorstand im Ministerium für Staatssicherheit (MfS)

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Entstehungsgeschichte

Beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bestanden ein eigener Kreisvorstand des FDGB sowie entsprechende Betriebsgewerkschaftsorganisationen. Wichtigste Aufgabe des FDGB im MfS war es, das nicht durch eine SED-Mitgliedschaft gebundene Personal, darunter viele Zivilangestellte, politisch zu organisieren und zu schulen. Darüber hinaus oblagen dem FDGB soziale Aufgaben, beispielsweise die Vermittlung von Urlaubsplätzen.
Der Vorsitz im Kreisvorstand des FDGB lag nach Franz Dietrich (ab 1968) und Kurt Harnisch (ab 1972) seit 1974 bei Karl-Heinz Beßler (letzter Dienstgrad 1989 Oberst).

Bestandsgeschichte

Das Schriftgut des FDGB-Kreisvorstandes wurde nicht an ein gewerkschaftliches Endarchiv abgegeben, sondern verblieb im Aufbewahrungsbereich des MfS und wurde dort ggf. kassiert. Zurzeit der Auflösung des MfS befanden sich die Unterlagen in Stehordnern oder lose vermischt mit dem Schriftgut der SED-Kreisleitung im MfS und den Unterlagen anderer Massenorganisationen im MfS im Gebäudekomplex Ruschestraße/Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg. Insgesamt konnten bei der Besetzung der MfS-Zentrale im Januar 1990 nur noch Überlieferungssplitter gesichert werden.

Erschließungsinformationen

Die Unterlagen wurden zusammen mit dem Schriftgut der SED-Kreisleitung im MfS vorläufig verzeichnet (Bündelabschichtung, Formierung, Verzeichnung nach Numerus currens [Bärsches Prinzip] und sachthematische Klassifikation) und werden, um den raschestmöglichen Zugang zu Erschließungsangaben zu gewährleisten, auf diesem Verzeichnungsstand im vorliegenden Online-Findbuch präsentiert.
Die Tätigkeit des Registraturbildners ist in den Unterlagen des Teilbestandes nur sehr lückenhaft dokumentiert. Hingewiesen sei besonders auf die Finanzpläne und Abrechnungsbögen von dem MfS zugeordneten Betrieben, auf Fotos von Exponaten aus dem Bauwesen für die Messe der Meister von Morgen sowie auf das Protokoll der Sitzung der Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL) im Institut für Technische Untersuchungen vom November 1989.
Eine Parallelüberlieferung zur Kreisgewerkschaftsorganisation im MfS, so zu den Wahlen und Arbeitsplänen, zum Rahmenkollektivvertrag für Zivilbeschäftigte, den Schulen der sozialistischen Arbeit sowie den Arbeiterfestspielen, findet sich in den Unterlagen der Kreisleitung und Kreisvorstände der SED im MfS.

Bewertungsinformationen

Bewertet wurde vorrangig im Wege der Verzeichnungsintensität. Kassiert wurden Mehrfachüberlieferungen und Unterlagen, die auch für die Verwendung gemäß Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) ohne Bedeutung sind.