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Blick in den Innenhof der "Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie"

Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie

40 Jahre lang war es die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit. Die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg aber wurde ebenfalls zum Schauplatz der Friedlichen Revolution, als mutige Bürgerinnen und Bürger auf das Gelände vordrangen, um das Ende der Geheimpolizei zu besiegeln. Seither wird der Ort für die Aufklärung über die SED-Diktatur genutzt, seit 2012 mit der Idee des Campus für Demokratie verknüpft: Als ein Ort, der jeden einlädt, die gesellschaftliche Dynamik zwischen Diktatur und Demokratie zu reflektieren.

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Die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Lichtenberg war mit rund 50 Gebäuden und Tausenden Büros ein riesiger Komplex, in dem zu DDR-Zeiten bis zu 7.000 hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig waren. Um die Macht der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zu sichern, organisierten sie von hier aus die Überwachung und Unterdrückung der DDR-Bevölkerung sowie die Auslandsspionage der DDR.

Im Januar 1990 drangen Bürgerinnen und Bürger auf das abgeriegelte Gelände vor und trugen dazu bei, das Wirken der Stasi und die Vernichtung der Akten zu stoppen. Heute ist die frühere Bastion der Geheimpolizei ein Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand, ein Lernort für Demokratie.

Zivilgesellschaftliche Institutionen, unter anderem die Robert-Havemann-Gesellschaft mit dem Archiv der DDR-Opposition und der Verein ASTAK mit dem Stasimuseum, nutzen diesen Ort für ihre Arbeit. Außerdem befindet sich hier das Stasi-Unterlagen-Archiv. Individualbesucher und Gruppen können Gelände-, Archiv- und Ausstellungsführungen wahrnehmen und Veranstaltungen besuchen.

Ausstellung "Gelb & Blau gegen Vergessen"

Der Instagrammer Mulinarius (Matthias Müller) ist in seiner Freizeit viel unterwegs. Oft stundenlang auf der Suche nach einem neuen Motiv oder einem anderen Blickwinkel auf Dinge, die man doch eigentlich kennt, aber so noch nie betrachtet hat. Seine Bilder postet er in den sozialen Netzwerken. Ganz normale Posts. Tolles Foto, Kommentar und Hashtags drunter, fertig.

Dann kam der Krieg in der Ukraine - ein Thema, über das die ganze Welt spricht, das die ganze Welt beschäftigt. So auch Mulinarius. Mit dem ersten Tag des Krieges fühlte es sich für ihn vollkommen falsch an "normal" zu posten. Er wollte ein Zeichen setzen und begann seine Bilder in Gelb und Blau einzufärben. Was zunächst als ein Zeichen der Solidarität gedacht war, ist nunmehr ein Zeichen gegen das Vergessen. "Dieser Krieg ist furchtbar und darf nicht aus dem öffentlichen Interesse verschwinden. Deshalb färbe ich meine Bilder weiter regelmäßig in Gelb und Blau. Nicht nur jetzt, sondern auch später – wann immer meine Profile und Bilder angeschaut werden, soll man sich daran erinnern, dass Frieden und Demokratie nicht selbstverständlich sind – auch nicht in Europa!", so Mulinarius. Inzwischen sind 44 gelbblaue Fotografien entstanden und es kommen weitere dazu – solange, bis der Krieg vorbei ist!

Die Foto-Ausstellung ist vom 25. Februar bis 30. April 2024 geöffnet. Sie kann in Haus 22 zu folgenden Zeiten besichtigt werden:
Montag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag: 11 bis 18 Uhr

Angebote vor Ort

Lageplan zum Campus für Demokratie
Das Bild zeigt Besucher der Ausstellung "Einblick ins Geheime", die sich gerade die begehbare Akte anschauen.

Ausstellung "Einblick ins Geheime"

Wie hat die Stasi Informationen über einzelne Menschen gespeichert, ausgewertet und genutzt? Erstmals zeigt eine Ausstellung Grundlagen und Inhalte des Archivs der DDR-Geheimpolizei. Mit begehbaren Akten, interaktiven Medienstationen und Originalobjekten macht „Einblick ins Geheime“ das Stasi-Unterlagen-Archiv am historischen Ort erfassbar.

Die Dauerausstellung im historischen "Haus 7" auf dem Gelände der "Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie" ist täglich geöffnet. Sie haben die Möglichkeit, sich vor Ort eigenständig mit ausgewählten Stasi-Unterlagen zu beschäftigen, um so mehr über Struktur, Methoden und Wirkungsweise der Staatssicherheit zu erfahren. Rundgänge durch die Ausstellung mit Blick ins Archiv gehören ebenso zum Regelangebot wie Projekttage für Schulen.

Mehr zur Ausstellung erfahren: Einblick ins Geheime

Ausstellung "Staatssicherheit in der SED-Diktatur"

Im ehemaligen Dienstsitz des Ministers für Staatssicherheit, dem "Haus 1" - einem der zentralen Orte des Repressionsapparates - erläutert die Ausstellung "Staatssicherheit in der SED-Diktatur" Aufbau, Entwicklung und Arbeitsweise der Stasi. Wer waren die Täter? Welchen Auftrag verfolgten sie? Und wie gingen sie bei der Kontrolle und Verfolgung der DDR-Bevölkerung vor? Neben den im Originalzustand erhaltenen Diensträumen von Stasi-Minister Erich Mielke können zahlreiche Objekte wie Spezialkameras, Wanzen, Einbruchswerkzeuge und Geräte zum heimlichen Öffnen von Briefen besichtigt werden.

Das Museum hat täglich geöffnet.

Mehr zur Ausstellung erfahren: Staatssicherheit in der SED-Diktatur

Das Bild zeigt ein hochwertig eingerichtetes Büro mit Holzverkleidung. In der Mitte des Raumes steht ein großer Schreibtsich mit drei Stühlen. Die Fenster sind mit halbdurchlässigen Vorhängen abgedeckt.

Robert-Havemann-Gesellschaft - Archiv der DDR-Opposition

Das bIld zeigt mehrere Kartons in einem Regal. Die Kartons sind beschriftet mit: "DDR-Opposition bis 1989"

Das Archiv der DDR-Opposition besitzt die umfangreichste Sammlung von Materialien aus dem Bereich Opposition und Widerstand gegen die kommunistische Diktatur in der Zeit ab 1945, deren Aufarbeitung und der Transformation ab 1989. Die Schriftgut- und Fotobestände, die Audio- und Videosammlung sowie Transparente und Objekte belegen eindrucksvoll, dass es Widerspruch und Widerstand in der DDR zu allen Zeiten gegeben hat. Die Zeugnisse aus der Gesellschaft vermitteln eine wichtige Gegenperspektive zu staatlichen Überlieferungen. Die Bestände des Archivs der DDR-Opposition können nach einer Voranmeldung eingesehen werden.

Mehr zum Archiv der DDR-Opposition: Robert-Havemann-Gesellschaft

Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall"

Die Dauerausstellung im Innenhof der Stasi-Zentrale dokumentiert an einem Ort der Friedlichen Revolution ihre wichtigsten Stationen - von den Anfängen des Protests über den Mauerfall bis zur Deutschen Einheit. Im Mittelpunkt der Schau stehen jene Menschen, die die Revolution vorantrieben und die kommunistische Diktatur zu Fall brachten. Besucherinnen und Besucher können sich per Audioguide durch die Ausstellung führen lassen.

Mehr zur Ausstellung: Revolution und Mauerfall

Das Bild zeigt Menschen, die sich im Innenhof der "Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie" die Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall" ansehen.
Gruppenarbeit in der Projektwerkstatt des BStU

Bildungsangebote am historischen Ort

Das Bildungsteam des Stasi-Unterlagen-Archivs bietet Schülerinnen und Schülern ein breites Spektrum von Lernangeboten am historischen Ort "Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie". Zu den Projekttagen gehören Quellenarbeit und Diskussion schülergerecht aufbereiteter Stasi-Unterlagen, Museumserkundungen und Archivführungen. Mit zahlreichen Materialien und Lehrerfortbildungen unterstützt das Bildungsteam Lehrkräfte bei der zeitgemäßen Vermittlung von DDR- und Stasi-Geschichte im Unterricht.

Mehr zu diesen Angeboten erfahren: Bildungsteam des Stasi-Unterlagen-Archivs

Historische Unterlagen zur Stasi-Zentrale

Broschüre: Die Stasi-Zentrale

Der Campus in den sozialen Netzwerken

@stasizentrale bei Instagram

@stasi-zentrale. campus für demokratie auf Facebook