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Windmühle

Fotoalben aus Strausberg

Zwei Fotoalben unbekannter Eigentümer lassen sich eindeutig der Stadt Strausberg bzw. ihrer unmittelbaren Umgebung zuordnen. Einzelne Motive lassen auf einen Wohnort nahe des Strandbades schließen. Wir benötigen Ihre Hilfe bei der Identifizierung der Bilder.

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Beschreibung

Die Fotos weisen zum Teil eine hohe Qualität auf. Zumindest scheint der Fotograf, der zur "Hauptperson" in den Alben wurde, sein Hobby gut beherrscht zu haben. Die erste datierte Aufnahme zur Hauptperson stammt aus dem Jahr 1928 und zeigt diese in einer Gruppe junger Studenten. Einige Bilder sind noch deutlich früher entstanden. Ein Kleinkind ist auf einem der (wahrscheinlich) ältesten Bilder zu sehen. Das Foto stammt aus dem Atelier "Germania" in Strausberg.

Das zweite Album endet mit Fotografien, deren Datum auf Anfang der 50er Jahre geschätzt werden kann. Einige der Bilder tragen auf der Rückseite die Stempel der Strausberger Foto-Ateliers, in denen sie entwickelt wurden: Foto Siol und Bittner. Die meisten Bilder stammen von einer Person, die als "Heini", möglicherweise Heinz oder Heinrich, auf der Rückseite eines Bildes genannt ist. Sein Vater könnte "Georg" geheißen haben. Der Fotograf selbst ist mit seiner Kamera vielfach in den Alben zu sehen.

Einige Bilder halten sportliche Aktivitäten und Freizeitvergnügen fest: Im historischen Strandbad in Strausberg (ca. 1930), vor einem Schild "M.T. Strausberg 1862 – 1922" (eventuell Männerturnverein Strausberg), oder zwei junge Hockeyspielerinnen mit einem großen "C" auf den Shirts. Ein Foto zeigt ein Restaurant mit Außenbereich namens "Neue Spitzmühle". Andere Aufnahmen zeigen den Startversuch eines Gleitflugzeuges auf einer großen Wiese. Das Flugzeug trägt den Namen "Roter Adler". In einer großen Halle ist es in der Entstehungsphase zu sehen. Beim Start sieht man im Hintergrund eine große Bockwindmühle.

Der Vater des Fotografen war bereits im Ersten. Weltkrieg. Davon zeugt ein Foto aus dem Jahr 1916, das in Kiel aufgenommen wurde. Auf einem undatierten Bild ist das Kriegsschiff "Leipzig" zu sehen. Auch sein Sohn zog in den Krieg und wurde als Funker eingesetzt. Aus dieser Zeit sind einige Fotos vom Einsatz in der Sowjetunion überliefert. Ende 1941 wurde der Fotograf Onkel. Seine Nichte Renate wurde geboren. 1944 zeigte er sich mit ihr als stolzer Onkel in Strausberg während eines Heimaturlaubs. Vater und Sohn haben offensichtlich den 2. Weltkrieg überlebt. Ein Passbild des Vaters ist auf 1946 datiert, eines des Sohnes ist in einer „Lux-Foto-Kabine bei Hertie am Mehringdamm“ entstanden.

Das Foto einer Hochzeitsgesellschaft mit Akkordeonspieler trägt die Registriernummer 12/51 und ist ebenfalls bei Foto Siol in Strausberg entwickelt worden. Die Fotoalben wurden höchstwahrscheinlich durch das MfS im Rahmen einer Verhaftung konfisziert und nicht wieder herausgegeben. Sie waren von der Stasi für die Vernichtung vorgesehen.

Erschließungsangaben

  • Signatur: BStU, MfS, BV Frankfurt (Oder), AU, Nr. 39/55, Bd. 6 - 7
  • Aktentitel: Fotoalbum eines Beschuldigten
  • Enthält u. a.: Angehörige der Wehrmacht.
  • Laufzeit: zwischen 1916 - 1952

Kontakt und weitere Informationen

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