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Claudia Roth, Bärbel Bas, Alexandra Titze und Michael Hollmann im Empfangsraum des Deutschen Bundestags. Bärbel Bas hält den Tätigkeitsbericht des Bundesarchivs in den Händen.

Newsletter 3/2023

Seit 1991 wurden etwa 7,5 Millionen Anträge und Ersuchen zu Stasi-Unterlagen gestellt, bis heute gehen jährlich rund 30.000 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern im Stasi-Unterlagen-Archiv ein. Das ergibt sich aus dem ersten Tätigkeitsbericht zur Transformation 2021, den Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas überreicht hat.  

Symbolisch ist in Litauen der einmillionste Kriegstote seit 1992 in Osteuropa durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ausgebettet worden. Das Bundesarchiv, mit dem der Volksbund eng zusammenarbeitet, hat den Toten anhand der deutschen Erkennungsmarke identifiziert: Es handelt sich um einen Sanitätsgefreiten der Wehrmacht aus dem heutigen Sachsen-Anhalt. Im Anschluss sollen nun Angehörige ermittelt werden, um sie zu informieren und ihnen die Erkennungsmarke auszuhändigen. Außerdem wird der Todeszeitpunkt und der Todesort festgelegt und der Sterbefall angezeigt.

Im Rahmen ihres ersten praktischen Einsatzes haben 19 angehende Archivarinnen und Archivare fast 2000 Akten zur DDR-Lebensmittelindustrie aus der Zeit von 1953 bis1958 verzeichnet. Das Ministerium für Lebensmittelindustrie wurde keine Woche vor dem Aufstand des 17. Juni 1953 gegründet und war zuständig für die Lenkung der volkseigenen Lebensmittelbetriebe. Die Unterlagen liefern spannende Einblicke in die Wirtschafts-, Industrie-, Konsum-, Rechts-, Umwelt- und Gesellschaftsgeschichte der frühen DDR zwischen Diktatur und Alltag.

Diese und viele weitere Themen aus dem Bundesarchiv sind in der Herbst-Ausgabe 2023 des Newsletters zu finden.