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BStU-Wanderausstellung 'Feind ist, wer anders denkt'
Pressemitteilung

Ausstellung zur DDR-Staatssicherheit in Mellrichstadt

Wie erging es den Menschen in Ost und West, die ins Visier der Staatssicherheit der DDR gerieten? Mit welchen Methoden arbeitete die Stasi? Und wie präsent war die Geheimpolizei auch in der Bundesrepublik? Antworten auf diese und andere Fragen gibt die Wanderausstellung "Feind ist, wer anders denkt" des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Sie dokumentiert, wie durch Überwachung, Bespitzelung und die Unterdrückung von Menschenrechten die Macht der Staatspartei SED in der DDR gesichert wurde. Die Ausstellung bietet auch Informationen zur Stasi-Überwachungstätigkeit in Bayern und in der Region.

Ausstellung:    

  • 29. September bis 26. Oktober 2019, Mittwoch, Donnerstag, Sonn- und Feiertag 11-16 Uhr, Freitag und Samstag 14-18 Uhr, 30.09., 01.10. 11-16 Uhr, Eintritt frei

Eröffnung:    

  • Sonntag, 29. September, 11.00 Uhr,
    Grußwort: Eberhard Streit, Bürgermeister, Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Daniela Münkel (BStU) und Helmut Will, Zeitzeuge; Moderation: Hanns Friedrich, freier Journalist

Ort:   

  • Markthalle, Marktplatz 23, 97638 Mellrichstadt

Programm:    

  • Führungen nach Voranmeldung: 030 2324-8831 oder E-Mail: ausstellungen@bstu.bund.de
    Vortrag "Die Region Rhön-Grabfeld im Spiegel der Stasi-Akten", 24. Oktober, 19 Uhr,
    Sascha Münzel (BStU); Vortrag "Verschluss-Sachen. Dokumente, Fotos und Objekte aus
    dem Archiv der Staatssicherheit", 26. Oktober, 16.30 und 19 Uhr, Dr. Philipp Springer (BStU),
    Lehrerfortbildung, 16. Oktober, 14-16 Uhr, Anmeldung: 030 2324-8937  oder bildung@bstu.bund.de

Elmar Kramer, Stv. Pressesprecher

Hintergrundinformationen zu Mellrichstadt und Bayern

Zahlen zur Akteneinsicht im Stasi-Unterlagen-Archiv
(1991 bis August 2019)
Anträge gesamt aus Bayern: 101.108
- darunter persönliche Akteneinsicht: 75.626
Anträge gesamt aus Mellrichstadt: 168
- darunter persönliche Akteneinsicht: 166


Regionale Beispiele von Stasi-Aktivitäten
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) arbeitete im Auftrag der SED auch außerhalb der DDR, insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei geriet auch das Bundesland Bayern in den Fokus der Stasi. Hier standen vor allem militärische, wirtschaftliche und politische Einrichtungen im Blick, ebenso die innerdeutsche Grenze.


„Hotel Sturm“ im Visier der Stasi
Das "Hotel Sturm" in Mellrichstadt war ein beliebtes Quartier westdeutscher Reisegruppen der Konrad-Adenauer-Stiftung. Sie nutzten das Hotel in den 1980er-Jahren als Ausgangspunkt für Tagesausflüge an die innerdeutsche Grenze und in die DDR. In den Augen der Stasi waren diese Reisen gegen das SED-Regime gerichtet. Die Staatssicherheit verdächtigte die Inhaber und Angestellten des "Hotels Sturm", "subversiven Polittourismus" zu fördern. Beweise dafür konnte die Stasi nicht finden und stellte 1987 die Ermittlungen ergebnislos ein.

US-Geheimdienststelle Bad Neustadt
In den 1960er-Jahren kundschaftete die Stasi die US-Geheimdienststelle in Bad Neustadt aus. Es handelte sich dabei um eine Stelle des militärischen Abschirmdienstes, Counter Intelligence Corps (CIC). Die Staatssicherheit vermutete, dass der CIC Dienststellen der Stasi und NVA im deutsch-deutschen Grenzgebiet (Bereich Unterfranken) "aufklärte".
Die Stasi setzte inoffizielle Mitarbeiter (IM) ein, um den genauen Standort des CIC herauszufinden. Die IM sammelten Informationen zu Mitarbeitern, zeichneten Lagepläne der Dienststelle und fotografierten das Dienstgebäude des CIC.


Bei Interesse an weiteren Informationen melden Sie sich gern in der Pressestelle. Weitere Informationen für eine Recherche im Stasi-Unterlagen-Archiv unter: www.bstu.de

 

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de