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Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, übergibt den 14. Tatigkeitsbericht an den Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble
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Übergabe 14. Tätigkeits­bericht und Konzept Zukunft der Akten

Was soll mit den Stasi-Akten geschehen? Diese Frage hat den Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) Roland Jahn  in den vergangen zwei Jahren stark beschäftigt. Gemeinsam mit dem Bundesarchiv und im Auftrag des Bundestages hat der BStU ein Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen erarbeitet. Darin finden sich die Leitlinien für den Zukunftsprozess. Mit dem Bundesarchiv hat das Stasi-Unterlagen-Archiv einen starken Partner, mit dem es sich den Herausforderungen einer digitalen Welt stellen kann.

„Mit dem Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen unter dem Dach des Bundesarchivs werden unsere Kompetenzen, Technik und Ressourcen gebündelt, um das Stasi-Unterlagen-Archiv fit für die Zukunft zu machen. Durch die Bündelung wollen wir die langfristige Sicherung der Akten gewährleisten und die Nutzungsmöglichkeiten durch eine breit angelegte Digitalisierung erweitern.“

Roland Jahn
Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

Notwendige Investitionen können gemeinsam angeggangen werden. Am historischen Ort der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg soll ein Kompetenzzentrum zum Erhalt der Unterlagen mit Werkstätten zur Restaurierung und Digitalisierung entstehen. Als Teil eines Archivzentrums zur SED-Diktatur sollen dort in Zukunft nicht nur die Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit, sondern auch die der zentralen DDR-Behörden und der Stiftung Parteien und Massenorganisationen in der DDR (SAPMO) des Bundesarchivs untergebracht werden. Das Recht auf den Zugang zu den Akten bleibt dabei unverändert.

 

Der Bundesbeuaftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn, Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble und der Präsident des Bundesarchivs Dr. Michael Hollmann bei der Übergabe des Konzepts zur Zukubft der Stasi-Unterlagen
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, übergibt den 14. Tatigkeitsbericht an den Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble

Mehr als eine Generation ist in einem vereinten Deutschland aufgewachsen. In diesem Jahr wird an den 30. Jahrestag des Mauerfalls erinnert, auch ein wichtiges Datum für die Stasi-Akten.

„Es ist bald 30 Jahre her, dass mutige Bürgerinnen und Bürger in der Friedlichen Revolution die Stasi-Unterlagen gesichert und den Zugang erkämpft haben. Die Öffnung der Stasi-Unterlagen gehört zu den zentralen Errungenschaften der Friedlichen Revolution. 30 Jahre Arbeit mit den Stasi-Unterlagen sind ein guter Zeitpunkt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen“

Roland Jahn
Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

Von der Option auf persönliche Akteneinsicht haben 2017 über 48.000 Menschen Gebrauch gemacht, 2018 gingen dazu gut 45.000 Anträge ein. In 2017 und 2018 sind je ca. 1.300 Anträge aus Forschung und Medien gestellt worden. In 2017 und 2018 gab es jeweils ca. 1.100 Ersuchen auf Überprüfung im öffentlichen Dienst und bei politischen Funktionsträgern.

Die Anträge zu Forschung, Bildung und Medien bleiben seit Jahren konstant. Journalisten und Wissenschaftler, sowie Dokumentar- und Spielfilmproduktionen, Gedenkstätten und Bildungseinrichtungen, oder auch Privat- und Regionalforschungen begeben sich oft auf eine intensive Spurensuche im Stasi-Unterlagen-Archiv.

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